Rückschau Part I
Die Rückschaureihe wird immer wieder ein paar Eindücke von unterschiedlichsten Theaterworkshops des Stellwerkteams am Humboldt posten.
Hier ein paar Impression vom Anne Frank Workshop der Klasse 8a
„Wir (die Klasse 8a) haben uns schon
vor dem Workshop mit dem Thema Nationlsozialismus im Allgemeinen und
Anne Frank im Besonderen beschäftigt. Für mich persönlich hat der Wrkshop
die Gefühle, die Emotionen von Anne Frank, anderen verfolgten und
allen von der Gesellschaft (heute wie damals) ausgeschlossenen
Menschen verdeutlicht. Zu Beginn war mir nicht klar, wie alle kleinen
Szenarien, die wir gespielt haben, zusammen passen sollten. Nach
einer Weile aber konzentrierte ich mich auf die Gedanken und
Eindrücke, welche ich hatte, als wir z.B. dargestellt haben, wie
Einzelne von der Gruppe ausgegrenzt oder angerempelt wurden. Das war
dann sehr chaotisch in meinem Kopf. Ich fühlte mich als Teil der
Gruppe überlegen und mächtig, als wir unachtsam an je 4 Schülern
vorbei liefen, die mich nicht sahen (weil sie die Augen geschlossen
hatten), als ich sie mit den Schultern „streifte“. Ich fühlte
mich schuldig, als ich, auch als Teil der Gruppe, an jemandem, der
allein war, vorbei gehen sollte. Die Person hat uns direkt angesehen.
Irgendwann habe ich instinktiv weggeschaut. Da begann ich mir viele
Fragen zu stellen. Was ist das für ein „Instinkt“, der mich
wegblicken lässt, wenn mich ein Hilfsbedürftiger anschaut?“....
„Am Anfang wusste ich nicht, was auf
uns zukommt oder welche Art Workshop das wird. Ich wusste auch nicht,
was Marcel mit uns 1 ½ Stunden machen will. Ich dachte, dass es
wahrscheinlich etwas langweilig werden würde und wir die ganze Zeit
nur darüber reden, wie sie (Anne Frank) gelebt hat. Manchmal war die
Situation etwas unangenehm, aber trotzdem wurde es für mich nicht
langweilig. Außerdem habe ich so einen Workshop, wie er ihn gemacht
hat, also uns wirklich gezeigt hat, wie sich Anne damals gefühlt
haben musste, noch nicht mitgemacht. Ich hätte den Workshop gerne
noch weiter gemacht. Trotzdem habe ich mich manchmal gefragt, warum
wir diese oder jene Übung machen. Durch den Workshop kann ich jetzt
aber auch das Buch viel besser verstehen, also ich konnte ich vorher
nicht richtig in ihre Lage hinein versetzen.“
Die beste Aufgabe oder Übung fand ich
das In – die – Augen – schauen. Erst da merkt man, wie schwer
es sein kann, Jemanden länger in die Augen zu blicken. Die darauf folgenden Übungen waren
sehr spannend. Man brauchte Vertrauen zur Klasse, um seine Augen
geschlossen zu halten. Eigentlich war man ja der Willkür seiner
Mitschüler ausgesetzt und konnte sich im ersten Moment nicht wehren.
Durch die erste Übung mit den Stellwänden kann ich mir jetzt noch
besser vorstellen, wie Anne Frank sich damals gefühlt haben muss.
Wenn man keine Privatsphäre mehr hat und ständig Blicke auf einem
ruhen und man nie alleine ist. Ich glaube, auch der
Klassenzusammenhalt ist ein wenig größer geworden.“
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